Sunniten sind im Iran die zweitgrößte Religionsgruppe, etwa 25 Prozent der Bevölkerung. Seit Jahren kämpfen sie in Teheran vergeblich für die Baugenehmigung ihrer Moschee. Teheraner Sunniten beten seither in Botschaften islamischer
Die Spannungen zwischen den Religionsgruppen verschärfen sich: Anfang August 2008 beschloss der Rat der Kulturrevolution unter Präsident Ahmadinedschad, einen Regierungsrat für sunnitische Religionsschulen zu gründen. Dieser soll sunnitische Aktivitäten im Iran kontrollieren. Viele Parlamentsabgeordnete, darunter die sunnitische Fraktionen protestierten gegen den Plan. Der Beschluss müsse zurückgenommen werden, fordern führende Sunniten im Iran. Er gefährde die Einheit des Landes und das Zusammenleben beider religiöser Gruppen.
„Der erste Schritt für eine Verbot“
Die iranischen Sunniten fühlen sich ohnehin benachteiligt: Nach dem iranischem Grundgesetz darf nur ein Schiit Präsident werden. Minister und ihre Stellvertreter, Botschafter, Dekane und Führungspositionen im Iran dürfen nur von Schiiten gewählt werden. „Sunniten dürfen auch nicht an Kultur- und Sicherheitsfragen des Landes teilnehmen“, sagt Jalal Jalalisadeh, sunnitischer Religionsexperte im Iran und ehemaliger Parlamentsabgeordneter. Er betonte, dass Ahmadinedschad Rat ist der erste Schritt für ein Verbot der sunnitischen Zentren im Iran.